Eckdaten
Projektnummer 19016
mit Veech x Veech in der Konzeptphase
Kontext: Realisierung
Klient: Taiga Spa GmbH
Ort: Helferstorferstraße 6 / 1010 Wien
Bearbeitungszeitraum:
2019/11- 2021/11
Dimension:
140m² Gesamtfläche Betriebseinheit
Leistungsumfang:
Studie bis Übergabe/
Ausführungsbegleitung und Projektmanagement
Kaffeeverbrauch während der
Umsetzung in Tassen: ca. 570
Text: Cathérine Hülmbauer
Fotos © architekturbild.at
Fotos © Andreas Buchberger
Taiga Spa
„Ohne Banja wären wir alle verloren“ sagt ein russisches Sprichwort. Insofern war die Errichtung einer solchen Institution in Wien überfällig.
Die Banja ist die russische Art der Sauna und hat eine lange Tradition. Dabei spielt nicht nur der gesundheitliche Aspekt eine Rolle, sondern auch der soziale, denn man verbringt den Aufenthalt gerne auch in Gesellschaft. Ideal ist die Begleitung durch den Saunameister, der die Gäste mit Quasten aus Birkenzweigen, den „Weneki“, abschlägt, was die Blutzirkulation anregt, dabei werden die duftenden, ätherischen Öle der Birke freigesetzt.
Bei der Konzeption des „Taiga Spa“ in einem Souterrainlokal in der Wiener Innenstadt, sollte die Atmosphäre der Funktion um nichts nachstehen.
Gemeinsam mit Veech x Veech, sowie im Dialog mit den Auftraggebern, entstand das Konzept einer urbanen, modernen Interpretation des Banjas; ein Ort an dem Raum und Zeit verschwimmen dürfen und die BesucherInnen in eine mystische Zone eintauchen können.
Das minimalistische Portal aus Alucobond, das die Struktur des Hauses ergänzt, aber auch formale Elemente des gegenüberliegenden Juridicums reflektiert, soll die Gäste des „Taiga Spa“ in die Banja aufnehmen und ein Erlebnis für alle Sinne bieten.
Diese Wirkung wird durch ein Spiel aus Licht und Schatten, Reflexion, Verzerrung und Projektion, sowie Installation erzeugt.
Gebogene, getönte Glasflächen die reflektieren, echte Baumstämme, die auf gerenderte Waldausschnitte treffen und die Installation einzelner Beleuchtungselemente, die dunkelgraue Flächen und Holz mit einem warmen Licht übergießen, lassen die Illusion einer Banjahütte mitten in der Taiga entstehen.
Eigens für diesen Raum entwickelte Gläser von Glas&Co haben eine spezielle Tönung und einen besonders hohen Reflexionsgrad. Daraus resultiert ein sinnliches Spiel zwischen Spiegelung und Durchsicht. Die zentrale Glaswand entlang einer neuen, leicht gewendelten Stiege, die zum Empfang führt, besteht zudem aus gebogenen Elementen.
Durch Einsatz der amorphen Formen, der gekonnten Inszenierung von Schatten und warmem Licht ist es gelungen, die Grenze von Illusion und Wirklichkeit aufzuweichen.
Das Projekt zeigt, dass eine Neuinterpretation der traditionsreichen Banja auch auf kleinstem Raum möglich ist und bringt ein Stück Russland in die Wiener Innenstadt: Wenn Sie Sauna mögen, werden Sie das Taiga Spa lieben.