Eckdaten
Projektnummer 15002
mit Veech x Veech
Kontext: offener einstufiger Wettbewerb
Bearbeitungszeitraum: 2015/02 - 2015/05
Flächenangaben zum Gebäude:
Bebaute Fläche 6,340m²
Brutto Rauminhalt 115.166m²
Netto Nutzfläche 5.453m²
Kaffeeverbrauch während der Umsetzung in Tassen: ca. 340
Fotos © Andreas Buchberger
Wien Museum Neu
Wettbewerbsbeitrag
Veech x Veech Architects + archPAŠEK
Das Gebäude nicht primär Architektur im Sinne eines Baukörpers, sondern in Form einer Kommunikations- und Interaktionsplattform für Wien.
Es ist ein gebautes Instrument auf dem man spielen, aber mit dem man auch komponieren kann.
Es ist ein medialer Raum – der nicht nur durch die technische Ausstattung sondern auch durch seine Struktur als ein Medium wahrgenommen werden wird. Der hier entstehende oder aufbereitete Inhalt kann direkt in das Umfeld, aber auch darüber hinaus, kommuniziert werden.
Es ist ein „Gewächshaus“ für neue Ideen auf Basis der behutsamen Reflexion der Vergangenheit. Das Museum ist kein passiver Raum, sondern ein Generator, der Impulse für neue Prozesse setzt.
Urbaner Kontext
Das Konzept der Erweiterung des Museums zielt darauf ab, durch die Freistellung des Gebäudes stadträumliche Beziehungen zu Öffnen – im ersten Schritt zum Schwarzenbergplatz – und im Zweiten – durch die Angleichung der Kubatur des Winterthurgebäude – die optische und tatsächlich Anbindung an die Gußhausstrasse. Durch die Strahlkraft des neuen Museums erfährt der Karlsplatz in diesem Bereich eine völlig neue Gewichtung und ein Aufwertung in der öffentlichen Wahrnehmung.
Architektonisches Erbe
Das Oswald Haerdtl Gebäude hat im Laufe der Zeit durch die Veränderungen des städtischen Rahmens, durch die Erweiterungen und das Andocken des Winterthurgebäudes die ursprüngliche pavillonartige Leichtigkeit verloren. Wir schätzen dieses Dokument der österreichischen Baukultur und bereinigen dieses in einem ersten Schritt: der Hofraum wird wieder zum ungedeckten Innenhof, die administrative Zone im 2.OG und die Brücken zum Nachbargebäude werden entfernt.
Das bestehende Museum wird selbst zum begehbaren Exponat - aus den Fenstern/ Fassadenöffnungen des Museums schaut der Besucher in den davor liegenden
in die Zukunft Wiens
Verschränkung – Wien Raum: Eine Plattform für Interaktion und Kommunikation
Eine gläserne Box verschränkt den Bestand mit den neuen Bereichen und dadurch wird das Museum mehr: es wird Katalysator und Generator des Lebens in der Stadt – ein Raum zum Reflektieren, zum Diskutieren, zum Träumen. Es ist eine urbanen Bühne, erweiterte Ausstellungsfläche und Aufenthaltsbereich für alle Wienerinnen und Wiener.
Für den Wien Raum gibt es viele Nutzungsszenarien: mediale Ausstellungen, 3D Installationen, Events und Veranstaltungen, Bühnenraum, Lounge, Broadcast Facility Raum, aber auch Erweiterung der Ausstellungsflächen im Hauptgebäude und fast immer als niederschwellige Erweiterung des urbanen Raumes. Der Wien Raum soll ein Shared Space werden, und unabhängig von den Öffnungszeiten des Museums bespielt werden kann.
Das Dach des Raumes ist mit eine Photovoltaik Anlage ausgestattet und die Untersicht ist eine Mediendecke mit integrierter Licht- und Bühnentechnik.
Aus der Logik der Verschränkung ergibt sich ein Geschoss im vorderen Trakt über dem bestehendem Museum in 3. OG. Das Satteldach wird durch eine flache Decke ersetzt und in dieser Fläche wird zu einem Seminar- und Fortbildungsbereich, zu einem Ort der Gastronomie, zu einem Treffpunkt der Freunde des Museums und zu einem Ort für verschieden Präsentationen und Zusammenkünfte – auch für Kooperationspartner. Die neu entstandenen Terrassen werden zu Skulpturengärten.
Wien Museum Neu – urban stage
Der Karlsplatz ist topografisch bewegt – dies nimmt das Projekt auf und führt über ein großzügiges Amphitheater – die urban stage – zum neuen Haupteingang – und ist auch Bühne für die verschiedensten Veranstaltungen und die zufällig Anwesenden. Die Fassade der Glasbox ist dabei entweder Vitrine für das Haerdtlgebäude – oder Projektionsfläche – oder Träger des aktuellen Programms des Wien Museums.
Museum
Neue Ausstellungsflächen sind auf zwei unterirdischen Ebenen vor dem bestehenden Haus situiert. Die permanente Sammlung ist, in der untersten Ebene – 2. UG – symbolisch die Basis - das gespeicherte und erfahrbare Erbe Wiens – technisch auch der geeignetste Raum. Dieser wird unter dem Amphitheater weiter überhöht um den Objekten noch mehr Freiheit zu geben. Ein Minimum an konstruktiver Einschränkung ermöglicht zukünftig verschieden Möglichkeiten der Präsentation. Der räumliche Bezug bleibt über ein Atrium immer erhalten.
Das Kindermuseum ist bei der ehemaligen Eingangshalle – angrenzend an das Atelier, den Hof und beim neuen Cafés. Die großen Bereiche der Sonderausstellungen sind im Verschränkungsbereich des bestehenden Museums und wie auf einem Präsentierteller können auf den vorgelagerten Plattformen weitere Objekte ausgestellt werden.
Erschließung
Die Verschränkung der alten mit der neuen Struktur bedarf auch neuer vertikaler Anbindungen: Zwei Publikumsaufzüge, die entlang der bestehenden Fassade auf der linken Seite alle Geschosse verbinden bilden dabei das Rückgrat. Um historisch wertvolle Bausubstanz zu Erhalten und den aktuellen Vorschriften zu Genügen sieht das Projekt auch zwei neue Erschliessungskerne vor, die im Bereich der Klammer sind und alle Ebenen miteinander verknüpfen – einem dieser Stiegenhäuser ist auch ein Lastenaufzug zugeordnet. Der Wien Raum und das Museumsfoyer sind über eine eigene Treppe im Atrium verbunden.